Risiken kennen und minimieren
Zwar stellt eine Implantation eine sichere Behandlungsmethode in der Zahnmedizin dar, jedoch sind operative Eingriffe generell mit Risiken verbunden. So kann es trotz langjähriger Erfahrung im Bereich der Implantologie und der Anwendung neuster technischer Werkzeuge zu Komplikationen kommen. Lesen Sie hier mehr zu Zahnimplantaten.
Inhaltsverzeichnis
Die Risiken von Zahnimplantaten können wie folgt unterteilt werden:
Die Periimplantitis ist eine fortgeschrittene Entzündung des Zahnfleisches, die nach einer Implantation im Bereich des Zahnimplantates auftreten kann und sich tief in den Kieferknochen ausbreitet. Es kommt zum Knochenabbau. Unbehandelt kann sie zum Verlust des Zahnimplantates führen.
Um die Risiken von Zahnimplantaten zu minimieren und den Erfolg einer Implantation zu sichern, ist eine gründliche Diagnostik im Vorfeld der Behandlung besonders wichtig. Auf diese Weise kann der Implantologe die Risiken einer Implantatbehandlung gut einschätzen und notfalls bestimmte Maßnahmen, wie eine Parodontitisbehandlung oder Knochenaufbau, einplanen. Die Fähigkeiten und Erfahrung des Implantologen tragen selbstverständlich auch zum Erfolg der Behandlung bei.
Für die Implantation sollten Sie sich an einen vertrauenswürdigen Zahnarzt wenden. Wichtig sind hierbei eine langjährige Erfahrung und eine moderne Diagnostik. Um den zahnärztlichen Eingriff detailgenau zu planen, sollte Ihr Zahnarzt über eine digitale Volumentomographie verfügen.
Dieser ermöglicht eine exakte Vorbereitung und Planung des Eingriffs, um so die Schädigung von Nerven und Blutgefäßen zu vermeiden. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn Ihr Zahnarzt bzw. Behandler über ein praxiseigenes Dentallabor verfügt. So haben Sie direkt vor Ort einen Ansprechpartner für Ihr Zahnimplantat.
Trotz der Risiken, die ein Zahnimplantat mit sich bringt, sollte nicht in Vergessenheit geraten, welche Vorteile Zahnimplantate bieten. Sie sind die anspruchsvollste und effektivste Lösung, um verlorengegangene Zähne in ihrer Funktion zu ersetzen. Knochenverlust oder Falschbelastung des Kieferknochens werden verhindert, die Mimik bleibt erhalten und der Komfort gesichert. Zusätzlich erfüllen sie ein hohes Maß an Ästhetik und geben den Patienten ein großes Stück Lebensqualität zurück.
Erfolgt im Vorfeld einer Zahnimplantation eine präzise Planung und Diagnostik, kommt es in den seltensten Fällen zu Komplikationen während des Eingriffs. Grundsätzlich kann es jedoch, wie bei jedem operativen Eingriff, zu Problemen kommen. Zu den wichtigsten Risiken während einer Implantation zählen:
Liegen bei dem Patienten beengte anatomische Verhältnisse vor, kann es bei dem Eingriff zu Verletzungen der Zahnwurzeln und Nachbarzähne kommen. Diese Komplikation ist allerdings durch eine ausreichende Sorgfalt des Implantologen vermeidbar.
Je nachdem wie aufwendig der Eingriff ist und welche Instrumente zum Einsatz kommen, kann es zu Verletzungen der umgebenden Weichteile kommen. Diese haben in der Regel keine langfristigen Nebenwirkungen, können in der postoperativen Zeit jedoch zu Schmerzen oder Blutergüssen führen.
Da es sich bei einer Implantation um einen chirurgischen Eingriff handelt, sind Blutungen oftmals nicht zu vermeiden. Sie stellen jedoch kein bedeutsames Problem dar. Bei Patienten, die generell unter Blutgerinnungsstörungen leiden, ist in der Regel mit stärkeren und länger anhaltenden Blutungen zu rechnen. Die Einnahme von Aspirin sollte, wenn sie nicht gerade aus internistischen Gründen erfolgt, unterlassen werden, da sie die Blutgerinnung negativ beeinflusst.
Da der Unterkieferknochen von Natur aus poröser als der Oberkieferknochen ist, kann es bei Patienten, die unter starker Atrophie (Knochenschwund) im Seitenzahnbereich des Unterkiefers leiden, durch das Einsetzen von Zahnimplantaten ohne vorherigen Knochenaufbau zu einer weiteren Schwächung des Kieferknochens kommen. Durch die hohe Kaubelastung kann solch eine Knochenschwächung durchaus zum Bruch des Unterkiefers führen.
Nach einer Implantation kann es wie bei jedem operativen Eingriff zu einigen Frühkomplikationen kommen. Dazu zählen unter anderem:
Unter gesunden Umständen liegt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion am Zahnimplantat (Implantitis) bei unter 5%. Eine solche Entzündung kann jedoch zum Verlust des Zahnimplantates führen. Bestimmte Risikofaktoren wie Rauchen oder Parodontitis erhöhen die Entstehung einer solchen Frühinfektion. Kommt es erst nach einem längeren Zeitraum nach der Implantation zu einer bakteriellen Entzündung am Implantat, spricht man von Periimplantitis.
Als Spätkomplikationen bezeichnet man Komplikationen, die erst nach einem längeren Zeitraum – sogar erst Jahre nach der Implantation – auftreten können. Dazu zählen Probleme, die das Zahnimplantat selbst oder auch den Zahnersatz auf den Implantaten betreffen.
Zwar gehört die Versorgung mit Zahnimplantaten zu den sichersten Behandlungsmethoden aus dem Bereich der Zahnmedizin, allerdings können nach einer Implantation Probleme an Zahnimplantaten auftreten, die deren Haltbarkeit beeinträchtigen. Dies liegt daran, dass die Mundhöhle hervorragende Bedingungen für die Ausbreitung von Bakterien bietet.
Da zudem nirgendwo im Körper so enorme Kräfte auftreten wie beim Kauen, kann es durch die hohe Belastung des Zahnersatzes, die sich auf die Zahnimplantate auswirkt, zu folgenden Spätkomplikationen kommen:
Heilt ein Zahnimplantat nicht richtig ein oder entzündet sich, kann es durchaus zum Implantatverlust kommen. Zwar handelt es sich hierbei um einen seltenen Verlauf, jedoch ist genau aus diesem Grund eine professionelle Nachsorge und regelmäßige Implantat-Prophylaxe besonders wichtig. Auf diese Weise können mögliche Infektionen und Komplikationen erkannt und frühzeitig behandelt werden, wodurch der Verlust des Zahnimplantates vermieden werden kann.
Muss ein Zahnimplantat im schlimmsten Fall entfernt werden, kann eine Implantation in der Regel erneut durchgeführt werden, wenn die Ursache der Komplikation erkannt und behandelt wurde.
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Zahnimplantate für Parodontitis- und Risikopatienten
Welche Patienten haben bei Implantaten besondere Risiken (wie Rauchen)? Welche Erkrankungen sind noch Kontraindikationen? In der Experten-Sprechstunde "Zahnimplantate für Parodontitis- und Risikopatienten" beantwortet unser Experte Dr. med. dent. Thorsten Pletz, Zahnarzt aus Krefeld (Uerdingen), Fragen von Patienten.
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