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Keramikimplantate
Weiße Zahnimplantate

Keramikimplantate sind weiße Zahnimplantate aus rein vollkeramischen Materialien. Im Gegensatz zu Implantatsystemen aus Titan sind Keramikimplantate ausschließlich aus weißer Vollkeramik und erfüllen deutlich höhere ästhetische Ansprüche als Titanimplantate. Sie ähneln der natürlichen Zahnsubstanz sehr und stellen somit eine hochwertige metallfreie Alternative dar. Erfahren Sie hier mehr zu den möglichen Implantat-Materialien, die in der Implantologie der Zahnmedizin zum Einsatz kommen.


Inhaltsverzeichnis

» Keramikimplantate aus Zirkonoxid
» Geringeres Risoko für Periimplantitis
» Integration in die Knochenstruktur
» Zweiteilige Keramikimplantate
» Vorteile von Keramikimplantaten

Keramikimplantate aus Zirkonoxid

Keramik wird seit den Achtzigerjahren in der Zahnmedizin als Ersatz für verlorengegangene Zähne verwendet und ist vielfach erprobt und verbessert worden. Moderne Vollkeramik-Implantate bestehen aus einer sehr hochwertigen keramischen Verbindung aus Zirkoniumoxid, oft auch als Zirkonoxid bezeichnet.

Zirkonoxid ist ein absolut biokompatibles, metallfreies Material, das keine metallbasierten Unverträglichkeitsreaktionen auslöst (siehe: Titanunverträglichkeit) und z.B. als Alternative bei Patienten mit einer bestehenden Titanallergie oder -unverträglichkeit verwendet werden kann.

Herkömmliche Implantate enthalten neben Titan zusätzlich weiterer Kleinstmengen metallischer Bestandteile, wie z.B. Nickel oder Cadmium. Diese können toxisch wirken und verursachen bei etwa 5-10% der Patienten eine Entzündungsneigung. Langfristig besteht in diesen Fällen das Risiko, das Implantat zu verlieren. Keramikimplantate bieten hier eine gewebeverträgliche Alternative, da allergische Reaktionen bei diesem Material nicht bekannt sind.

Zusätzlich ist das metallfreie Zirkonoxid sehr bruchfest und weist dadurch eine lange Haltbarkeit auf.

Geringeres Risiko für Periimplantitis

Ein weiterer Vorteil des Zirkonoxids ist seine isolierende Wirkung gegenüber Bakterien. Dadurch besteht für die Periimplantitis auslösende Bakterienflora kaum eine Ansiedlungsmöglichkeit auf dem Werkstoff Zirkoniumoxid.

Periimplantitis ist die häufigste Ursache für den Verlust eines Zahnimplantats. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Zahnbetts im Implantationsgebiet. Es kommt zur Anlagerung bakterieller Beläge, sowie zur Konkrementbildung rund um das Implantat. Dies führt zum Abbau der Knochen- und Bindegewebsstrukturen und letztlich zur Lockerung und zum Verlust des Implantats. Die hohe Widerstandsfähigkeit der keramischen Implantatoberfläche gegenüber Bakterien minimiert dieses Risiko.

Durch seine außerordentliche Gewebeverträglichkeit ist das Zirkonoxid sehr gewebsaffin. Dies führt zu einem wesentlich erfolgreicheren Verlauf der Einheilungsphase.

Osseointegration von Keramikimplantaten

Zahnimplantate aus Keramik weisen vor allem durch ihre hohe Gewebsaffinität eine sehr gute Haltbarkeit auf. Diese wird zusätzlich durch die isolierende Eigenschaft gegenüber schadhaften Bakterien verstärkt.

Durch ihre hohe Affinität zum Weich-, Binde- und Knochengewebe, verwachsen Keramikimplantate sehr gut im Implantationsgebiet und ermöglichen eine außerordentliche Stabilität und Integration in die Knochenstruktur (=Osseointegration). Die Ausformung des Weichgewebes um das Implantat kann dadurch optimal verlaufen.

Da das Zahnimplantat die natürliche Zahnwurzel in ihren Eigenschaften ersetzen muss, ist eine bestmögliche Osseointegration in das organische Gewebe entscheidend für eine erfolgreiche Implantation und somit für eine volle Implantatfunktion und ein natürliches Kaugefühl.

Zweiteilige Keramikimplantate

In der Vergangenheit wurden vorwiegend einteilige Implantat-Systeme aus Keramik, die direkt mit einem prothetischen Aufbau verbunden waren, hergestellt.

Jedoch bieten zweiteilige Systeme den Vorteil, dass sie reversibel mit dem Aufbau verschraubt werden und dieser bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Dies ist zum Beispiel ein Vorteil, wenn ein Implantat nicht mehr nur einen einzelnen Zahn ersetzt, sondern durch einen weiteren Zahnverlust als Brückenanker dienen soll. Diese Flexibilität konnten bislang nur titanhaltige System bieten.

Mittlerweile gibt es auf dem Markt auch zweiteilige Keramik-Systeme, die diese Flexibilität mit dem biokompatiblen, keramischen Material vereinen, ohne die Stabilität zu mindern. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Zahnarzt beraten.

Vorteile von Keramikimplantaten

Die Versorgung mit Zahnimplantaten aus Keramik bietet im Vergleich zu herkömmlichen Titan-Implantaten viele Vorteile.

Sie überzeugen durch ihre hohe Stabilität, lange Haltbarkeit, hundertprozentige Biokompatibilität, ihre isolierende Wirkung gegenüber Bakterien und natürlich auch durch ihre hohe Gewebsaffinität.

Die Kosten für Keramikimplantate sind, wenn man die gesamte Versorgung vom Implantat bis zum finalen Zahnersatz (Suprakonstruktion (implantatgetragener Zahnersatz)) betrachtet, mittlerweile sehr ähnlich.

Des Weiteren bieten Keramikimplantate durch ihre weiße Farbe auch ästhetische Vorteile. Störende Metallränder, die z.B. im Frontzahnbereich durch die dünnen Zahnfleischstrukturen sichtbar werden können, werden von vornherein ausgeschlossen.

Überblick über die Vorteile von Keramikimplantaten

  • Bessere Ästhetik
  • Biokompatibel
  • Bessere Einheilung durch hohe Gewebsaffinität und Osseointegration
  • Lange Haltbarkeit, hohe Bruchfestigkeit
  • Keine metallbasierten Unverträglichkeiten oder Allergien
  • Antibakterielle Wirkung senkt das Risiko von Periimplantitis
  • Zweiteilige Systeme möglich

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Zuletzt aktualisiert am: 27.10.2023
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Stefan Frank über:

Keramikimplantate

Stefan Frank
Stefan Frank über:

Keramikimplantate

Weiße Zahnimplantate aus Keramik statt Titan kommen häufig im Frontzahnbereich zum Einsatz, aber auch bei Patienten mit Allergien. In der Experten-Sprechstunde "Keramikimplantate" beantwortet Stefan Frank, Zahnarzt aus Berlin (Westend), Ihre Fragen zum Thema Keramik-Implantate

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