Hierauf sollten Sie achten
Zahnimplantate und Osteoporose stellen heutzutage nicht unbedingt einen Widerspruch dar. Das Risiko einer Implantation bei Osteoporose ist inzwischen deutlich kalkulierbarer geworden und wird bei der Behandlung berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
Osteoporose ist eine Erkrankung, die sich auf die Qualität der Knochensubstanz auswirkt. Die Knochendichte nimmt bei Patienten mit Osteoporose ab und die Knochen werden brüchig und porös.
Für den sicheren Halt von Zahnimplantaten ist jedoch ein stabiles Knochenangebot nötig, weshalb eine diagnostizierte Osteoporose unbedingt berücksichtigt werden sollte. Gleichzeitig lässt eine geringe Knochendichte am Oberarm nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf die Knochenqualität der Kiefer zu. Allerdings stellt ein versierter Implantologe die zumeist im Oberkiefer schlechtere Knochendichte fest und kann mit dem Einsatz geeigneter Maßnahmen, wie Knochenverdichtung und der Auswahl des Implantatsystems, dennoch eine gute Stabilität des Implantats erwirken. Im Unterkiefer ist aufgrund der sehr dichten Knochenstruktur eine Osteoporose häufig nicht von Relevanz.
Wenn der Zahnarzt die Knochenqualität erst beim Eingriff wirklich beurteilen kann, bedeutet dies nicht, dass er "ins Blaue hinein" laboriert. Vielmehr geht er zunächst besonders vorsichtig vor und setzt bestimmte Techniken ein.
1. Bohrwiderstand: Wird das erste Bohrloch in den Knochen gesetzt, kann der Operateur sich einen ersten Eindruck verschaffen. Je geringer der Widerstand, desto größer ist die Schädigung des Knochens durch Osteoporose.
2. Kleineres Bohrloch: Bei kritischen Fällen bohrt der Operateur ein kleineres Loch. Der Durchmesser des Implantats ist dann verhältnismäßig größer. Die Kontaktfläche zwischen Knochen und Implantat erhöht sich, wenn der Titanstift eingeschraubt wird.
3. Verdrängen anstatt Bohren: Bei einer weiteren Strategie wird zunächst nur ein kleines Loch gebohrt. Dann wird das Implantat vorsichtig eingeklopft. Der Vorteil gegenüber dem Bohren: Es wird kein Knochenmaterial abgetragen, sondern der Knochen bleibt erhalten und wird durch dieses – Kondensation genannte – Verfahren verdichtet. So kann er dem Implantat einen besseren Halt geben.
Eine Lösung bei schlechter Knochenqualität kann der Einsatz von Zygoma-Implantaten sein. Diese speziellen Implantate sind mit rund 5 cm deutlich länger als Standard-Implantate und werden schräg ins Jochbein eingebracht. So finden sie in der Regel auch bei reduzierter Knochendichte einen sicheren Halt, um als Grundlage für den sichtbaren Zahnersatz zu dienen.
Zur medizinischen Indikation ist es erforderlich, den behandelnden Implantologen vorab über eine eventuelle Therapie mit Biphosphonat zu informieren. Dieses Medikament hemmt zwar die Aktivität der Zellen, die für den Abbau der Knochensubstanz verantwortlich sind und führt so zu einer höheren Knochendichte, allerdings kann es gleichzeitig im Mund schwer heilbare Knochenwunden bewirken. Deshalb ist abzuklären, wann, wie viel und wie lange Biphosphonat verabreicht wurde. Besonders riskant ist eine hohe intravenöse Verbreichung des Medikaments. Bei niedrigeren Dosierungen ist das Risiko eher gering.
Fazit: Eine Implantation bei Osteoporose ist nach gründlicher Anamnese seitens eines Facharztes für Implantologie häufig realisierbar.
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Zahnimplantate: Kosten und Behandlung
Was kosten Zahnimplantate? Wie ist der Ablauf, wenn ich mich dafür entscheide? Wie lange dauert die Behandlung und die Einheilzeit? Diese Fragen beantwortet Dr. Sven Glindemann, Zahnarzt aus Düsseldorf (Düsseltal), in der Experten-Sprechstunde "Zahnimplantate - Kosten und Behandlung".
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