Örtliche Betäubung oder Vollnarkose?
Bei einer Zahnimplantation ist die Durchführung einer Narkose unumgänglich, da das Zahnimplantat durch einen Schnitt oder durch eine kleine Bohrung durch das Zahnfleisch eingesetzt wird (minimal-invasiv). Prinzipiell können Patienten, falls der zuständige Zahnarzt beides anbietet, zwischen einer örtlichen Betäubung oder einer Vollnarkose wählen.
Inhaltsverzeichnis
Als Vollnarkose wird ein künstlicher Tiefschlaf bezeichnet. Wenn man Implantate in Vollnarkose setzen will, muss während des kompletten Eingriffes ein Narkosearzt, der so genannte Anästhesist, anwesend sein. Der Anästhesist ist für die Narkose verantwortlich und überwacht die Vitalfunktionen des Patienten, während die Zahnimplantate eingesetzt werden.
Der große Vorteil Zahnimplantate unter Vollnarkose zu setzen liegt darin, dass der Patient von dem Einsetzen der Zahnimplantate nichts mitbekommt, da er sich im Tiefschlaf befindet. Auch mehrere Zahnimplantate können gleichzeitig an einem Termin eingesetzt werden. Eine Vollnarkose bietet sich deshalb vor allem bei Angstpatienten an, die sich diesen Eingriff sonst nicht zutrauen würden.
Wird ein Implantat unter Vollnarkose gesetzt, fallen durch die unbedingt nötige Anwesenheit des Narkosearztes zusätzliche Kosten an. Nach der Narkose darf außerdem die Rückkehr nach Hause nur mit einer Begleitperson erfolgen.
Ein weiterer Nachteil einer Vollnarkose ist die obligatorische Nüchternheit vor dem Eingriff, die den Patienten schwächt und das Schmerzverhalten nach der Operation nahhaltig beeinflusst.
Bei den meisten Patienten werden Zahnimplantate in örtlicher Betäubung durchgeführt. Hierbei wird der komplette Bereich, in dem das Zahnimplantat eingesetzt werden soll, betäubt, sodass die Behandlung für den Patienten schmerzfrei durchgeführt werden kann. Die örtliche Betäubung kann bei Bedarf auch mit Beruhigungsmedikamenten, die den Patienten entspannen, kombiniert werden. In der Regel besteht auch die Möglichkeit, Schmerzmittel während der Behandlung nachzuspritzen.
Falls es sich um Angstpatienten handelt, die Panik vor der Behandlung haben und auch eine Vollnarkose ablehnen, besteht bei vielen Ärzten die Möglichkeit, ein Beruhigungsmittel zu bekommen, das der Patient schon vorab einnimmt und ihn entspannt. Ein Beruhigungsmittel sollte jedoch immer nur nach Absprache mit dem behandelnden Zahnarzt und nicht eigenständig eingenommen werden.
Die Kosten für Zahnimplantate unter örtlicher Betäubung sind deutlich niedriger als die Kosten für eine Vollnarkose, da bei einer Vollnarkose immer auch der Anästhesist bezahlt werden muss. Nach einer örtlichen Betäubung kann der Patient die Praxis in der Regel allein verlassen, während bei einer Vollnarkose eine Begleitung für den Nachhauseweg und die ersten Stunden im Normalfall unabdingbar ist.
Nicht nur bei Angstpatienten kann das bewusste Miterleben des Ablaufes der Implantation als unangenehm empfunden werden, die man bei einer örtlichen Betäubung bei vollem Bewusstsein miterlebt. Obwohl keine Schmerzen verspürt werden, bekommen Sie mit, dass in Ihrem Mund hantiert und das Implantat eingesetzt wird.
Patienten werden mittels intravenöser Verabreichung von einem Betäubungs- und Beruhigungsmittel in den Dämmerschlaf versetzt. In diesem Zustand sind sie weiterhin ansprechbar, die Reflexe bleiben erhalten und auch eine künstliche Beatmung ist nicht nötig. Dennoch wird der Dämmerschlaf von einem Anästhesisten begleitet, um den Kreislauf und das Herz zu überwachen.
Patienten verspüren während des Dämmerschlafs keine Angst oder Schmerzen, im Gegensatz zur Narkose atmen sie jedoch weiterhin selbstständig. Deshalb ist keine künstliche Beatmung notwendig. Zudem muss der Patient nicht zuvor untersucht werden. Diese Form der Sedierung ist sanft und belastet den Körper kaum.
Begleitpersonen sind für den Heimweg sinnvoll, da Schläfrigkeit und eine verminderte Reaktionsfähigkeit normal sind. In der Vorbesprechung des Eingriffs muss geklärt werden, ob eine Unverträglichkeit gegen die zu verwendenden Mittel vorliegt.
Sowohl die Vollnarkose als auch die örtliche Betäubung bieten spezifische Vorteile. Diese sind abhängig von der persönlichen Situation eines Patienten und der Implantatsituation, weshalb jeder Patient die Entscheidung für eine Narkoseart, in Rücksprache mit seinem behandelnden Arzt, sorgfältig abwägen sollte.
Für Patienten, die zu große Sorge davor haben, ein Implantat gesetzt zu bekommen, bietet sich auch immer die Versorgung mit klassischem Zahnersatz.
4.1 von 5 Sternen. 10 Bewertung(en). Zum Bewerten bitte auf den gewünschten Stern drücken.
Geben Sie einfach eine Stadt oder Postleitzahl ein.
Zahnimplantate: Kosten und Behandlung
Was kosten Zahnimplantate? Wie ist der Ablauf, wenn ich mich dafür entscheide? Wie lange dauert die Behandlung und die Einheilzeit? Diese Fragen beantwortet Dr. Sven Glindemann, Zahnarzt aus Düsseldorf (Düsseltal), in der Experten-Sprechstunde "Zahnimplantate - Kosten und Behandlung".
MODERNE ZAHNMEDIZINEXZELLENT UND ERSCHWINGLICH
Arzt finden
Beliebte Rubriken
Neueste Rubriken
Alles über Implantate
Häufigste Themen
Aktuelle Themen