Der Sinuslift ist eine Methode für Knochenaufbau im Oberkiefer. Erfahren Sie mehr zu den Kosten, dem Ablauf und den Unterschieden zwischen internem und externem Sinuslift in unserer Expertensprechstunde mit Andreas Ph. Süßenberger, Zahnarzt aus Darmstadt (Eberstadt),.
Der Sinuslift ist ein Verfahren zum Knochenaufbau im Oberkiefer. Im Oberkiefer befindet sich der sogenannte Sinusboden, der die Zahnwurzeln der Backenzähne beherbergt. Er stellt eine dünne knöcherne Platte dar, welche die Kieferhöhle von der Mundhöhle trennt. Sind in diesem Bereich ein oder mehrere Zähne verloren gegangen, nimmt der Sinusboden an Dicke immer mehr ab und bildet einen größeren Hohlraum. Man spricht dann von Knochenabbau (Atrophie). Das Implantieren von Zahnimplantaten gestaltet sich aufgrund von Knochenabbau im Oberkiefer in diesen Fällen oft problematisch, da das Implantat nicht stabil verankert werden kann. Um dennoch einen implantatgetragenen Zahnersatz zu ermöglichen, muss der Kieferknochen wieder aufgebaut werden. Ein Knochenaufbau (Augmentation) der Kieferhöhle wird erforderlich.
Innerhalb der Implantologie dient der Sinuslift dazu, die notwendigen Voraussetzungen für den Halt der künstlichen Zahnwurzeln wiederherzustellen. Es handelt sich dabei, um eine sichere und gebräuchliche Operationsmethode zum Knochenaufbau. Beim Sinuslift wird der entstandene Hohlraum mit synthetischem oder körpereigenem Knochenersatzmaterial wieder aufgefüllt und somit der knöcherne Sinusboden der Kieferhöhle verdickt. Man spricht dann auch von einer Sinusbodenelevation.
Eine langjährige Zahnlosigkeit oder die Entfernung von ein oder mehreren Backenzähnen im Oberkiefer kann einen Sinuslift erforderlich machen. Der zahnlose Kiefer begünstigt die Rückbildung des Kieferknochens im betreffenden Bereich. Auch die dadurch fehlenden Druckreize auf den Knochen spielen für den Abbau des Knochens eine tragende Rolle.
Ist trotz vorhandener Zähne ein Knochenabbau zu beobachten, liegt wohlmöglich eine Parodontitis vor. Bei dieser bakteriellen Entzündung des Zahnhalteapparates bildet sich der Kieferknochen zurück und destabilisiert den Halt der Zähne. Ein möglicher Zahnverlust ist nicht auszuschließen. Auch hier kann ein Sinuslift in Verbindung mit einer Parodontitistherapie helfen, das Fortschreiten des Knochenschwunds zu unterbinden und die eigenen Zähne zu erhalten.
Eine Sinuslift-OP kann auch notwendig werden, wenn bereits Zahnimplantate gesetzt wurden. Analog der Parodontitis kann es zur Entzündung des Implantat-Betts kommen, der Periimplantitis. Sie kann zu Kieferknochenabbau führen und so den Verlust des Zahnimplantats hervorrufen.
Die Frage nach den Kosten für einen Sinuslift lassen sich pauschal nicht beantworten. Die Kosten einer Sinuslift-OP können mitunter stark variieren. Sie sind immer abhängig von der vorliegenden Ausprägung des Knochenabbaus und dem damit verbundenen Therapieumfang. Diese Faktoren bestimmen die Kosten für den Einsatz des Knochenersatzmaterials und des kieferchirurgischen Aufwands und beeinflussen die Gesamtkosten eines Sinuslifts.
In der Regel beginnen die Kosten für einen kleinen (internen) Sinuslift bei ca. 200 € und können je nach Umfang der Versorgung bis auf ca. 2500 € steigen.
Für eine Behandlung mit Sinuslift bestehen zwei unterschiedliche Operationstechniken. Man unterscheidet zwischen dem internen Sinuslift und dem externen Sinuslift. Welches im Einzelfall zur Anwendung kommt, hängt von dem vorhandenen Volumen des Restknochens ab. Der interne Sinuslift wird bevorzugt bei der Versorgung einzelner Zähne bzw. Kieferabschnitte eingesetzt.
Der interne Sinuslift wird bei vergleichsweise ausreichend vorhandenem Restknochenangebot im Oberkiefer durchgeführt. Da der Kieferhöhlenboden nur wenige Millimeter (max. 3mm) angehoben werden muss, erfolgt das Auffüllen mit dem Knochenersatzmaterial ausschließlich über den Bohrkanal, der auch zum Setzen des Implantats benötigt wird. Der interne Sinuslift kann daher zeitgleich mit der Implantation erfolgen. Ein zusätzlicher Eingriff wird somit überflüssig.
Bedenken Sie, dass ein Knochenaufbau grundsätzlich eine längere Einheilzeit benötigt, da das synthetische Knochenersatzmaterial mit dem Gewebe verwachsen muss. Trotz der minimalinvasiven Technik benötigt das Zahnimplantat ca. fünf bis acht Monate, bis es mit dem vorgesehenem Zahnersatz versorgt werden kann.
Im Gegensatz zum internen Sinuslift ist der externe Sinuslift für den umfangreicheren Knochenaufbau geeignet. Bereits ab einer Anhebung des Kieferhöhlenbodens um mehr als 3mm wird ein externer Sinuslift erforderlich. In diesem Fall wird der Kieferknochen durch ein an der Außenseite befindliches Fenster freigelegt. Durch dieses Fenster kann dann das Knochenersatzmaterial eingebracht werden.
In der Regel wird der externe Sinuslift bevorzugt angewandt, wenn mehrere Zähne zu ersetzen sind oder nur noch sehr wenig Kieferknochen vorhanden ist. Sofern eine Mindestbreite an Restknochen im Oberkiefer vorhanden ist, kann auch die Versorgung mit Zahnimplantaten im Rahmen des Knochenaufbaus erfolgen. Häufig ist dem aber nicht so und ein sogenannter zweiteiliger Sinuslift wird durchgeführt. Dabei lässt man zunächst den Knochenersatz über mehrere Monate vollständig einheilen und implantiert erst später.
Obwohl Knochenaufbau in der Zahnmedizin eine hohe Stellung in Sachen Komplexität einnimmt, gehört der Knochenaufbau und damit die Sinuslift-OP mittlerweile zu den Routineeingriffen bei Kieferchirurgen, Oralchirurgen und implantierenden Zahnärzten. Daher bringen viele Praxen einschlägige Erfahrungen im Umgang mit den Betroffenen wie auch mit der Behandlung selbst mit.
Wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Sinuslift-OP sind die im Vorfeld ausführlich erstellte Diagnose und ein optimaler Therapieplan. Hierbei zieht man bildgebende Verfahren wie das 3D-Röntgen (Digitale Volumentomographie, DVT) hinzu, um beispielsweise die genaue Dicke und Lage des Knochens zu bestimmen.
Während der Sinuslift-OP wird die Kieferhöhle behutsam aufbereitet und mit synthetischem oder körpereigenem Ersatzmaterial aufgefüllt. Anschließend wird ein schraubenförmiges Zahnimplantat eingebracht, das in den nächsten Monaten mit dem Knochen verwächst. Zum Schluss wird der Wundbereich mit einer spannungsfreien Naht vollständig und dicht verschlossen. In der Regel ist der transplantierte Knochen nach einigen Monaten in das umgebende Gewebe eingebettet.
Nein. Um den Patienten die Behandlung so angenehm und schmerzfrei wie möglich zu gestalten, wird die Sinuslift-OP unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Auch eine Sedierung oder Vollnarkose wird von vielen Praxen angeboten und empfiehlt sich bei größeren Eingriffen oder einem beidseitig durchgeführten Sinuslift.
Natürlich sind postoperative Schwellungen oder Schmerzen nicht auszuschließen, die jedoch medikamentös behandelt werden können.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt auch ein Sinuslift Risiken und kann Komplikationen hervorrufen. Steriles Arbeiten ist daher natürlich oberstes Gebot. Da die Mundhöhle nur desinfiziert werden kann, wird der Eingriff zusätzlich antibiotisch abgedeckt, um das Risiko beim Sinuslift für Infektionen in der Kieferhöhle zu minimieren. Auch Fieber, Schwellungen und Blutergüsse gehören zu den möglichen Nebenwirkungen (bzw. Risiken) einer Sinuslift-OP.
Zu einer der häufigsten Komplikationen, die während einer Sinuslift-OP auftreten können, zählt das Reißen der Kieferhöhlenschleimhaut. Risse sind bei schwierigen Knochenstrukturen in der Kieferhöhle wahrscheinlich und müssen dann mit einer künstlichen Membran verklebt oder vernäht werden. In den meisten Fällen verheilt ein kleinerer Riss jedoch gut und komplikationsfrei. Größere Risse allerdings machen den Abbruch der Operation notwendig, da die Kieferhöhlenschleimhaut maßgeblich an der Bildung des neuen Knochens beteiligt ist und somit der Erfolg der Therapie gefährdet wäre. Ein erneuter Versuch für den Sinuslift kann nach ca. drei Monaten erfolgen.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.zahnimplantate-arztsuche.de
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Zahnarzt Andreas Ph. Süßenberger
Exklusive Zahnmedizin, hochwertige Implantet, ästhetischer Zahnersatz
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